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Der Säure-Basen-Haushalt

Aktualisiert: 8. Juli 2022

Alles was Sie wissen sollten!






Die Begriffe Säure und Base kennen die meisten wohl aus dem Chemie-Unterricht. Eine Base ist das Gegenstück zu einer Säure und neutralisiert diese. Gibt es einen Überschuss am Säuren und zu wenig Basen entsteht ein Ungleichgewicht.

Doch was hat das mit dem Körper zu tun?


Wenn Sie sich mit Naturheilkunde und ganzheitlicher Medizin beschäftigen, ist Ihnen der Einfluss des Säure-Basen-Haushalts auf den gesamten Organismus vielleicht bekannt. Gerät der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht, kommt es zu einer Übersäuerung, einer sogenannten Azidose. Dies kann zu Problemen führen. Man geht davon aus, dass viele chronische Krankheiten aufgrund einer Übersäuerung entstehen.



Was ist der Säure-Basen-Haushalt?


Der Säure-Basen-Haushalt reguliert saure und basische Körperbereiche. Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt im Körper ist entscheidend für einen gesunden Organismus und einen funktionierenden Stoffwechsel.


Wichtig zu wissen ist, dass es im Körper Bereiche gibt, die ein saures Milieu haben und solche, die ein basisches Milieu haben. Dies hat auch seine Richtigkeit. Manche Bereiche sind optimal, wenn sie basisch sind, andere wiederum müssen sauer sein.


Dickdarm und Magen haben zum Beispiel ein saurem Milieu, damit Bakterien vernichtet werden. Diese haben einen anderen ph-Wert als zum Beispiel das Blut. Das Blut hat eher ein basisches Milieu. Auch Speichel ist basisch.


Das erstaunliche ist, dass der Körper Unregelmäßigkeiten grundsätzlich mithilfe einiger Regulationsmechanismen abpuffern kann, das heißt er kann einen Überschuss an Säuren zunächst einmal ausgleichen. Die körpereigenen Puffersysteme sind dazu lebenswichtig. Zu diesem Puffersystem zählen Organe wie Leber, Niere, Lunge und Blut, die ständig mit der Entgiftung beschäftigt sind.


Langfristige Störungen des Säuren-Base-Gleichgewichts können den Körper negativ beeinflussen. Die Nährstoffaufnahme, die Enzymtätigkeit und die Aktivität der Organe können in Mitleidenschaft gezogen werden.



Wie entsteht eine Übersäuerung?


Eine Übersäuerung kann durch bestimmte Lebensmittel, aber auch Lebensumstände, Stress, ständige Sorgen oder negative Gedanken entstehen. Neben psychischen Strapazen können genauso physische Anstrengungen unseren Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen. Zu wenig Bewegung kann ebenso schlecht für den Körper sein wie zu wenig Schlaf. Auch zu viel Sport gepaart mit geringer Regenerationszeit kann den Säure-Basen-Haushalt in eine falsche Richtung beeinflussen.


Insbesondere unsere Ernährung kann einen großen Einfluss haben. Die westliche Ernährungsweise besteht häufig aus vielen Weißmehlen, tierischen Produkten, Zucker und Fast Food.


Besonders tierische Nahrungsmittel haben viel Protein. Säuren entstehen vor allem beim Abbau von Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine. Fleisch, Eier und Milch sind somit als säurebildende Lebensmittel einzustufen.


Pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse hingegen sind überwiegend basisch und liefern dem Körper wertvolle Mineralien. Sie haben zu dem den Effekt, dass sie den Säure-Abbau begünstigen.


Der beschleunigte Alltag erschwert für viele die Situation. Ein klassisches Beispiel: Stat ein gesundes Mittagessen mit reichlich Gemüse und einer mageren Proteinquelle zu Hause vorzubereiten, was Geldbeutel und Körper durchaus gut tun würde, besuchen wir in der Mittagspause lieber den Imbiss nebenan. Wir schlingen unser Essen runter, stehen unter Zeitdruck. Neben fehlender Zeit, sind es auch wichtige Nährstoffe, die ausbleiben und ohne die unser Körper langfristig nicht richtig arbeiten kann.


Folgend finden Sie eine Liste mit Nahrungsmitteln, die den Säuren-Basen-Haushalt negativ beeinflussen können.


  • Fertigprodukte und Fast Food

  • Alkohol, Kaffee und Softdrinks jeglicher Art

  • Nikotin

  • Milchprodukte

  • tierische Produkte, besonderes Fleisch und Wurstwaren

  • Getreide: vor allem Weißmehl

  • Süßigkeiten

  • zu wenig Obst

  • zu wenig Gemüse

  • Übermaß an Soja

  • Konservierungs- und Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Süßstoffe, etc.

Grundsätzlich müssen Sie aber nun nicht alle Säure bildenden Lebensmittel per se verteufeln. Milchprodukte und Fleisch sind nicht grundsätzlich schlecht. Die Menge und das Verhältnis machen vielmehr das Gift. So kann man auch von guten Säurebildnern sprechen. Mageres Fleisch, Eier und fettarme Milchprodukte gehören genauso zu einer ausgewogenen Ernährung wie Obst, Gemüse und Vollkorngetreide.


Getreide wie Vollkornroggen oder Vollkorndinkel und Pseudogetreide wie zum Beispiel Quinoa und Buchweizen sind zwar nur schwach basenbildend, versorgen Sie aber auch dennoch mit wichtigen Nährstoffen.



Symptome einer Übersäuerung - der Säure-Basen-Haushalt gerät aus dem Gleichgewicht


Erste Anzeichen einer Übersäuerung können vielschichtig sein. Folgende Symptome können auf eine Übersäuerung hinweisen.


  • Sie fühlen sich oft müde.

  • Sie fühlen sich ausgelaugt, schlapp, sind wenig stressresistent

  • Sie haben Probleme mit Ihrer Haut. Diese ist fahl und unrein. Es treten vermehrt Entzündungen auf.

  • Sie haben schlaffes Bindegewebe. Dies äußert sich durch sogenanntes Orangenhaut (Cellulite)

  • Sie haben steife Muskeln, sind verspannt.

  • Ihre Faszien sind überlastet und wenig elastisch. Sie sind generell eher unbeweglich. Sie leiden allgemein unter Muskel- und Gelenkbeschwerden.

  • Sie haben oft Sodbrennen.


Wie können Sie entgegenwirken?


Es gibt Dinge, die Sie tun können, um es gar nicht so weit kommen zu lassen. Hier finden Sie eine Auflistung:


  • Basische Ernährung: Ernähren Sie sich zu 70-80 % von basischen Lebensmitteln.

  • Achten Sie auf Ihre Work-Life-Balance.

  • Gönnen Sie sich aktive Ruhephasen.

  • Regelmäßige Dehnübungen, vor allem nach langen Arbeitstagen im Büro.

  • Trinken Sie viel Wasser

  • Achten Sie auf eine gute Leberfunktion

  • Richtiges Atmen und regelmäßiges Schwitzen helfen Säuren abzubauen.

  • Nehmen Sie Basen-Bäder.




Basische Lebensmittel


Obst: Banane, Äpfel, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Aprikosen, Kirschen, Kiwi, Orangen, Wassermelone, etc.


Gemüse: Spinat, Karotten, Sellerie, Brechbohne, Wirsing, Pilze, Brokkoli, Fenchel, Rosenkohl, Sauerkraut, Radieschen, Grünkohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Lauch, etc.


Salate: Rucola, Eisbergsalat, Feldsalat, Kopfsalat, Eichblattsalat.


Kräuter: Petersilie, Walnuss, Basilikum, Rosmarin, Schnittlauch, Minze, Bärlauch.


Nüsse und Samen: Mandeln, Walnuss, Marone, Leinsamen, Hanfsamen, Erdmandel, Pistazie.


Öle und Essig: Olivenöl, Kokosnussöl, Leinsamenöl, Apfelessig, Balsamico Essig.

Sprossen und Keime: Kresse, Mungo, Bohnen, Weizensprossen.


Basische Getränke: Wasser, Kräutertee.

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