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Coenzym Q10 - Ist es wichtig für unseren Körper?

Aktualisiert: 8. Juli 2022

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Coenzym Q10 ist eine organische Verbindung, ein fettlösliches körpereigenes Molekül. Auch unter den Namen Ubichinon-10 oder U Q10 ist das Vitaminoid bekannt und vollkommen geruchs- und geschmacklos. In seiner Struktur ist das gelb-orange, kristalline Pulver den Vitaminen K und E ähnlich.

Für unser Immunsystem und die Versorgung unserer Zellen mit Energie ist es unentbehrlich. Es stärkt unsere Nerven, unser Herz und die anderen Organe, verzögert den Alterungsprozess der Haut und kann sogar die Fettverbrennung steigern.

Ohne das wichtige Coenzym Q10 läuft in unserem Körper wirklich gar nichts. Coenzym Q10 ein wahres Allround-Talent.

Heute berichte ich über das Coenzym Q10, das ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers ist.



Entdeckung des Coenzym Q10?


Entdeckt wurde das Coenzym Q10 im Jahr 1957 von Fred L. Crane an der Universität Wisconsin. Ihm gelang es Q10 aus Rinderherzen zu isolieren. Ein Jahr später erforschte der amerikanische Biochemiker Karl August Folkers die chemische Struktur des Moleküls. Die ersten Erkenntnisse über die Aufgabe von Q10 im menschlichen Körper erlangte erst 10 Jahre später der britische Wissenschaftler Peter D. Mitchell. Ihm wurde 1978 für seine wichtige Entdeckung der Nobelpreis für Chemie verliehen. Coenzym Q10 ist äußerst empfindlich und kann durch Licht und Hitze zerstört werden.



Eigenschaften, Funktion und Aufgabe


Als Biokatalysator spielt Q10 eine wichtige Rolle für Energiebereitstellung und -transfer. Als Carriermolekül in der mitochondrialen Atmungskette befindet es sich, wie bereits der Name Ubichinon verrät (ubique = überall), in beinahe all unseren Körperzellen. In den Mitochondrien wird der eingeatmete Sauerstoff verarbeitet und aus Nahrung Energie gewonnen. Den höchsten Energiebedarf in unserem Körper haben die Organe Herz, Lunge und Leber. Deshalb findet sich in ihnen auch die höchste Q10-Konzentration. Aufgrund seiner extrazellulär oxidativen und antioxidativen Wirkungen fängt Q10 schädliche Sauerstoffverbindungen ab und wirkt ähnlich wie das Vitamin E als wichtiges mitochondriales Antioxidans. Q10 ist also nicht nur für die Energieversorgung enorm wichtig, auch für unsere Zellgesundheit, Vitalität und Leistungsfähigkeit hat es eine ganz große Bedeutung. Sie sehen, ohne Coenzym Q10 läuft in unserem Körper gar nichts.



Q10 in Körper und Nahrung


Wir produzieren Q10 in unserem eigenen Körper, nehmen es aber auch über bestimmte Nahrungsmittel auf. Der Körper selbst kann das Vitaminoid aus den Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin sowie aus pflanzlicher Mevalonsäure herstellen. Zudem können Darmbakterien Q10 erzeugen und über die Blutbahn in den Körper leiten. Für die Q10-Herstellung benötigt unser Körper eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Unter anderem braucht er für die Q10-Eigensynthese die Vitamine der B-Gruppe, wie Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), Pyridoxin (Vitamin B6), Folsäure (Vitamin B9) und Cobalamin (Vitamin B12).

Ein Vitaminmangel kann folglich auch zu einem Q10 Mangel führen. Auch bei bestimmten Krankheiten wie Diabetes mellitus, Myopathien, chronischem Stress, neurodegenerativen Erkrankungen, Herz- und Tumorerkrankungen, durch Strahlen- oder Nikotinbelastung, erhöhte UV-Einstrahlung und im Alterungsprozess kann die Q10-Konzentration in Organen, Geweben, Haut und Blut abnehmen. Mit der Nahrung werden ungefähr 5 bis 10 Milligramm Q10 aufgenommen. Tierische Lebensmittel enthalten die höchsten Mengen an Q10, vor allem fettreiche Fischsorten, Geflügel, Leber und andere Fleischsorten sowie Ei und Butter. Aber auch in pflanzlichen Lebensmitteln ist Q10 zu finden, allerdings in geringeren Dosen. Enthalten ist Q10 besonders in Pflanzenölen wie Soja-, Raps- und Sesamöl, in Hülsenfrüchten, Zwiebeln, Kartoffeln, Soja, Mais, Sonnenblumenkernen, Kohl, Spinat, Kohlsprossen (in Deuschland Rosenkohl genannt), Brokkoli, Pistazien und Nüssen.



Alterungsprozesse


Die Q10-Herstellung im Körper nimmt mit zunehmendem Alter ab. Auch an den für die Eigensynthese nötigen Vitaminen mangelt es älteren Menschen häufig. Neben den Muskeln sind auch die Leber, das Herz und andere Organe von einem Q10 Mangel betroffen. Für die Abnahme der Q10-Konzentration im Körper während des Alterungsprozesses werden mehrere Faktoren verantwortlich gemacht. Neben einer mangelhaften Aufnahme von Q10 durch Nahrungsmittel und einer daraus resultierenden ungenügenden Versorgung mit den Ubichinonvorstufen wie etwa B-Vitamine, nimmt auch die körpereigene Fähigkeit zur Synthese und die Mitochondrienmasse ab.

Auch ein erhöhter Verbrauch durch oxidativen Stress, freie Radikale und nicht mehr so gut funktionierende Stoffwechselprozesse werden als Teilursache gewertet. Durch den Mangel an den Vitaminen der B-Gruppe, Vitamin E und Folsäure kommt es bei älteren Menschen häufig neben einer Verminderung der körpereigenen Q10-Synthese zu einem erhöhten Homocysteinspiegel (Hyperhomocysteinämie). Dies kann zu einer intrazellulären Anreicherung von schädlichen Sauerstoffradikalen und zu Plaquebildung an Arterieninnenwänden, Arteriosklerose, Blutgerinnseln, Thrombosen und Organschäden führen



Q10 und Herzerkrankungen


Wie im vorigen Kapitel erwähnt, nehmen mit zunehmendem Alter die Q10 Werte in Lunge, Milz, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und vor allem in unserem Herzen deutlich ab. So finden sich etwa im Herzen eines 80-jährigen Menschen im Vergleich zu einem 20-Jährigen nur noch etwa 60 Prozent des ursprünglichen Q10-Gehaltes. Bereits 40-Jährige weisen etwa 30 Prozent weniger Q10 im Herzmuskel auf. Durch einen Q10-Rückgang von 25 Prozent kommt es vermehrt zu Funktionsstörungen; ein Defizit von über 75 Prozent kann bereits zu lebensgefährlichen Komplikationen führen. Darüber hinaus beeinträchtigen äußere Faktoren wie falsche Ernährung, Alkohol, Medikamente oder Nikotinsucht die Q10-Produktion zusätzlich negativ. Dies kann unter anderem zu Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Herzmuskelstörungen oder Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen. In der Therapie von Herzerkrankungen konnten durch die Gabe von hochdosiertem Q10 positive Effekte erzielt werden. Bei der Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz gelang es 2013 Forschern aus Kopenhagen die Sterberate der Probanden durch die Zuführung von Q10 beinahe zu halbieren.

Aus diesem Grund stellen sich Wissenschaftler heute die Frage, ob mit einer kontrollierten Gabe von Q10 in fortgeschrittenem Alter der Altersprozesses aufgehalten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermieden werden könnten. Erste Studien lassen zudem vermuten, dass Q10 auch zur Senkung des Bluthochdrucks beiträgt und auch zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt werden könnte. In Japan wird Q10 seit den 70er Jahren zur Behandlung koronarer (die Herzkranzgefäße betreffende) Herzerkrankungen eingesetzt und ist für deren Behandlung zugelassen. In Deutschland hingegen ist Q10 als sogenanntes Nutrazeutikum oder Nahrungs(-ergänzungs)mittel klassifiziert und nur als Solches zum Verkauf zugelassen. Anbieter dürfen somit nicht mit einem medizinischen Wirksamkeitsanspruch werben sondern lediglich mit gesundheitsfördernden Eigenschaften.


Mehr Energie


In unseren Körperzellen befinden sich die sogenannten Mitochondrien. Sie werden in der Literatur zurecht gerne als kleine Energie-Kraftwerke bezeichnet. In ihnen wird die Energie, die wir über die Nahrung zu uns nehmen, zusammen mit Sauerstoff und Wasser in Zell-Energie (ATP) umgewandelt. An der sogenannten Atmungskette sind Enzyme und Vitalstoffen wie Q10 beteiligt. Ein Coenzym ist jedoch selbst kein echtes Enzym sondern eine wichtige Unterstützung der eigentlichen Enzyme. Es ist von größter Bedeutung für die Energieversorgung unseres Körpers und die Entgiftung unserer Zellen.

Wenn der Körper nicht genug Q10 zur Verfügung hat, kann er nicht genug ATP-Energie erzeugen. Wie bei Stress bildet der Körper bei Q10 Mangel vermehrt freie Radikale, die den Zellen schaden indem sie Proteine, Membrane und andere Bestandteile der Zellen angreifen und zerstören. Sie tragen unter anderem auch zur Beschleunigung der Zellalterung bei und rufen zur Abwehr Antioxidantien wie Q10, Glutathion, Vitamin C oder Vitamin E auf den Plan.

Vor allem mit zunehmendem Alter werden die, in all unseren Zellen enthaltenen, Entgiftungssysteme schwächer und können im Kampf gegen freie Radikale nicht mehr bestehen. Freie Radikale sind aggressiv und zerstörerisch. Wenn sie auf Eiweißstoffe treffen, werden sie in ihrer Struktur umgewandelt und können ihre biologischen Funktionen nicht mehr erfüllen. Sind zu wenig Radikalfänger wie Q10 vorhanden, können die Zellen nicht mehr effektiv entgiftet werden und Zellschäden entstehen. Zudem kommt es zu vorzeitiger Zellalterung. Antioxidantien wie Q10 sorgen für ein natürliches Gleichgewicht im Körper und verzögern den Alterungsprozess. Q10 ist somit unerlässlich für unsere Zellgesundheit.



Q10 für gesunde Haut


Q10 ist ein wichtiges endogenes Antioxidans. Es wirkt der Oxidation von Proteinen, Lipiden und DNA entgegen und stabilisiert die Zellmembran. Mit zunehmendem Alter lässt die körpereigene Q10 Produktion nach. Dadurch steigt der Anteil an freien Radikalen im Körper und unseren Zellen an. Diese beschleunigen unter anderem die Alterung unserer Hautzellen. Eine angemessene Q10 Versorgung über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel kann dazu beitragen die beschleunigte Hautalterung aufzuhalten.



Q10 und starke Nerven


Nicht immer sind unsere Nerven stark wie Drahtseile. Oft gleichen sie in ihrer Stabilität zarter Spinnenseide und drohen jeden Moment zu reißen. Ein unausgewogenes Nervenkostüm ist oft eng mit einer Störung der Energieversorgung und der Funktion der Mitochondrien verbunden. Q10 kann die Zell-Aktivität verbessern und so zu nervlichem und körperlichem Gleichgewicht beitragen.



Entzündungen und starkes Immunsystem


Es wird angenommen, dass Q10 die Ausschüttung von NF-kappaB reguliert. NF-kappaB gilt als verantwortlich für die Aktivierung von Entzündungsprozessen. Durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften und die Aktivierung unserer natürlichen Verteidigungszellen unterstützt, kann Q10 zusammen mit Vitamin E einen wertvollen Beitrag bei der Abwehr von Viren und Bakterien leisten. Wissenschaftler vermuten deshalb, dass Q10 auch im Kampf gegen Infektionskrankheiten und AIDS eine nützliche Unterstützung sein könnte.

Einer Studie zufolge könnte die Ausprägung einer AIDS-Erkrankung mit einem Q10-Mangel zusammenhängen. Im Anfangsstadium der Erkrankung konnten nämlich einige Patienten ihre Symptome mit Hilfe von Q10 abmildern.



Q10 und Krebs Auch gegen Krebs wurde noch immer kein Allheilmittel gefunden. Und die gängigen Chemotherapien und deren Nebenwirkungen stellen eine extreme Belastung für die Betroffenen dar. Seit den 60er Jahren wurden jedoch in mehreren Untersuchungen reduzierte Serum-Konzentrationen von Q10 bei diversen Tumorerkrankungen festgestellt. Unter anderem bei Brust-, Lungen-, Prostata- und Darmkrebs. Dies führte zu einem vermehrten Interesse an Q10 für die Krebs-Behandlung beziehungsweise Prävention.

Zudem stellt sich aufgrund einiger Studienergebnisse die Frage, ob Q10 während Chemotherapien die Nebenwirkungen der verabreichten Medikamente vermindern und deren Verträglichkeit verbessern könnte. Studien am Tiermodell zeigten schützende Effekte von Q10 gegenüber Kardio(Herz-)toxizität, Nephro(Nieren-)toxizität und Neuro(Nerven-)toxizität, die als Nebenwirkungen von Anthrazyklin oder Cisplatin ausgelöst werden. Bei Anthrazyklin handelt es sich um aus Streptomyces-Arten isolierte Antibiotika, welche in der Chemotherapie als Zytostatika eingesetzt werden. Cisplatin ist ein Zytostatikum zur Hemmung des Zellwachstums beziehungsweise der Zellteilung.

Bei fünf kontrollierten Studien mit Patienten mit verschiedenen malignen hämatologischen Systemerkrankungen oder soliden Tumoren wurde Q10 in Dosierungen von 90-240 mg täglich begleitend zu anthrazyklinhaltigen Chemotherapien verabreicht. Bei drei Studien kam es zu positiven Effekten auf die Messwerte der Herzfunktion. Um eine Wirksamkeit gegen Krebs überzeugend nachweisen zu können, sind jedoch noch weiterführende Studien nötig.



Q10 für Muskeln und Energie


Das von den Mitochondrien produzierte ATP treibt, als Energieüberträger in Körper und Zellen, unsere Muskeln an. Studien zeigten, dass Q10 bei gesunden Männern mittleren Alters die Leistungsfähigkeit der Muskeln stärkt und Erschöpfungserscheinungen nach körperlicher Belastung mindert.

Menschen, die unter der chronischen Erkrankung Fibromyalgie leiden, haben durchschnittlich 40 Prozent weniger Q10 in ihren Zellmembranen als gesunde Menschen. Bei ihnen ist vor allem die Muskulatur betroffen und ständige Schmerzen machen den Alltag oft zur Hölle. Durch eine kontrollierte Q10-Gabe konnten bei Fibromyalgie-Patienten Leistungssteigerungen beobachtet und die Symptome der Erkrankung bei 64 Prozent der Testpersonen verbessert werden. Es wird vermutet, dass eine Q10-Gabe, eine mitochondriale Dysfunktion ausgleicht, die durch starke körperliche Belastung oder schwere chronische Erkrankungen ausgelöst wird. Zudem soll es, wie bereits erwähnt, einen positiven Einfluss auf das Fatigue-Syndrom ausüben.



Neben-und Wechselwirkungen


Unerwünschte Nebenwirkungen treten sehr selten auf. In Einzelfällen und bei Überdosierung von Q10 kann es zu Beschwerden wie Durchfall oder Übelkeit kommen. Ebenfalls äußerst selten können Hautirritationen auftreten. Vorsicht ist geboten in Zusammenhang mit Blutgerinnungshemmern, den sogenannten Vitamin K-Antagonisten. Q10 sollte ohne ausdrückliche Empfehlung eines Arztes nicht gemeinsam mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten eingenommen werden. Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.



Fazit - Coenzym Q10 kann:


  • die Zellen vor oxidativem Stress schützen

  • die Energiebereitstellung verbessernden Alterungsprozess und die Leistungsfähigkeit verlangsamen

  • Ermüdungserscheinungen verringern und dem Fatigue-Syndrom (chronisches Erschöpfungssyndrom) bei Krebspatienten entgegenwirken

  • eine normale Funktion des Immunsystems erhalten

  • das Herz-Kreislauf-System stärken

  • die Fettverbrennung steigern

  • die Nerven stärken

  • Bluthochdruck entgegen wirken

  • wirken Migräne vorbeugen

  • die Behandlung von Herzinsuffizienz und anderen Herzkrankheiten unterstützen

  • die (kardio)toxischen Nebenwirkungen bestimmter Chemotherapeutika reduzieren

  • eine Untergruppe der T-Lymphozyten im Immunstatus steigernden TNF-alpha Spiegel (z. B. bei chronisch-rheumatischer Entzündung) senken

  • die Gesundheitsspanne verlängern

  • eine Tinnitusbehandlung unterstützendie Spermienkonzentration und -beweglichkeit verbessern

  • einer Parodonditis und Gingivitis entgegenwirken

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